ÜBER MICH
Als kleines Mädchen habe ich oft meinen Vater beim Malen beobachtet. Er malte gern mit den Aquarellfarben Landschaften oder Burgen und Schlösser. Dann habe ich gern auch meiner Schwester zugeschaut, die für mich Prinzessinnen und andere Personen gemalt hatte. Natürlich
habe ich auch angefangen selber zu malen. Es machte mir immer grosse Freude.
Später in der Schule war es eher Frust als Freude beim Kunstunterricht. Es war die Zeit des „Realsozialismus“ in meiner damaligen Heimat.
Nach der Matura war es nicht möglich an eine Kunstakademie aufgenommen zu werden, da es nur für die Kinder der Prominenten, verstehe den damaligen kommunistischen Politikern, möglich war. Durch Protektion oder Korruption.
In den turbulenten Zeiten des Studiums der Pädagogik, Heirats und Geburten von drei Kindern dicht hintereinander habe ich meine Liebe zum Malen ein bisschen vernachlässigt.
Diese ist jedoch wieder beim Studium der Psychologie aufgewacht. Das Malen ist nicht nur sehr hilfreich bei der Arbeit mit den Klienten in einer psychologischer Beratung, es ist auch ein sehr gutes Mittel für Selbsterfahrung oder auch als Entspannung und Relaxation. Seit dem male ich regelmässig, ausgenommen eine mehrjährigen Pause nach dem Tod meiner Freundin, mit deren ich oft gemalt habe. Wir haben uns gegenseitig inspiriert und amüsiert. Meistens über unsere Misserfolge und Unzulänglichkeiten.
Meine Inspiration ist unterschiedlich, genauso wie meine Stile und Sujets.
Manchmal genügt mir ein Blick, eine Sekunde was Schönes zu sehen und es inspiriert mich. Andersmal entsteht meine Vorstellung langsamer und oft reift es erst durch das Malen selbst. Es gibt jedoch auch Träume und Gefühle, die ich bildlich darzustellen versuche, die Flüchtigkeit des Moments aufzuhalten.
Früher habe ich mit Aquarellfarben gemalt, meistens nass-in-nass Technik. Heute male ich fast ausschliesslich mit Acrylfarben, die weniger Geduld brauchen und auch sehr satte Farben liefern. Gerne benutze ich die Malmittel wie eine feine Paste oder Krakelierpaste, die dem Bild Plastizität gibt. Gerne benutze ich ebenso Spachtel und Blendentechnik.
Zuerst war für mich das Malen mehr als Ausgleich zum hektischen Alltag. Heute gibt es mir nach wie vor sehr viel Ruhe, die ich jedoch am Anfang auch fühlen muss, damit ich überhaupt malen kann.
Es bewirkt stark meine Emotionen und hilft mir bei Selbstdisziplin. Da ich oft sehr perfektionistische Ansprüche an mich selbst habe, lerne ich mehr Geduld und Toleranz mit mir selbst zu haben. Auch wenn ich gerne sehr schnell arbeite, brauche ich zu einem gelungenen Bild ziemlich viel Zeit und Ungestörtheit, was in der heutigen Zeit der Mobiltelefonie etc. nicht leicht ist. Oft beobachte ich zuerst die leere Leinwand und male zuerst „blind“, d.h. in meinem Kopf. Dann erst nehme ich tatsächlich den Pinsel und die Farben und male. Oft bin ich mit der ersten Version nicht zufrieden. Dann beobachte ich wieder längere Zeit das unfertige Bild und erst dann wage ich die Veränderungen zu machen. Manchmal geht es schnell, manchmal ist es eine „Zangengeburt“.
Ich spiegle sehr oft meine Gefühle, Ängste, Hoffnungen, Sehnsucht, Freude, in den Bildern. Die können entweder abstrakt oder in den fiktiven Landschaften, die eher so wie Sehnsuchtbilder sind, vorhanden sein.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Malstil habe. Mich treibt immer eine Kraft, etwas Neues auszuprobieren. Deshalb experimentiere ich oft und wechsle meine Stile. Das „sich nicht an einen Stil verstiefen“ gibt mir die Freiheit, die ich eigentlich im Malen oder kreativer Tätigket allgemein suche. Das ist für mich das Schönste an der kreativen Arbeit, Tätigkeit; diese Freiheit,
Ungebundenheit, manchmal auch Frechheit oder Provokation.
Ich finde, dass das Freilassen von der schöpferischen Kraft jedem Menschen gefallen muss.
Es befreit von dem Alltagstrott, von den negativen Gefühlen, von den Zwängen, Ängsten, Frust oder Traurigkeit, und gibt jedem Menschen das Gefühl des vollen Lebens.
